NLP – schnelle Veränderungstechniken
“Wenn wir aber in jedem Augenblick unseres Lebens in das
Unbekannte treten können, dann sind wir frei. Und das Unbekannte, das ist das
Feld unendlicher Möglichkeiten, das Feld reinen Potentials, das, was wir
wirklich sind.”
Albert Einstein
NLP – Wohl kaum eine andere Methode in der Arbeit mit
Menschen ist so kontrovers diskutiert worden. Angetreten mit der Überzeugung,
die menschliche Verarbeitung von Informationen verstanden zu haben und deshalb
in der Lage zu sein, schnell und effektiv Veränderung menschlicher
Verhaltensweisen hervorrufen zu können, hat NLP auf der einen Seite Staunen und
auf der anderen Seite Misstrauen erzeugt.
Da NLP davon ausgeht, dass menschliches Verhalten zum
größten Teil auf einmal gemachten Erfahrungen und daraus gewonnenen
Überzeugungen basiert und der Mensch innerhalb eines Reiz-Reaktions-Schemas
funktioniert, erfolgte schnell der Rückschluss, dass man durch das Wissen, wie
menschliche Informationsverarbeitung funktioniert, leicht menschliches
Verhalten manipulieren kann. In den Kreisen, in denen der Mensch als sich
jederzeit frei entscheidendes Wesen angesehen wurde, sorgten diese Aussagen
natürlich für Unbehagen. Es wurde schnell der Vorwurf laut, NLP sei das
Manipulationsinstrument schlechthin. Interessant in diesem Zusammenhang ist,
dass ja in diesem Vorwurf die Möglichkeit der Manipulation und somit die
mögliche Unfreiheit des Menschen in seinen Entscheidungen bereits anklingt.
Diese Diskussion wurde noch zusätzlich durch die provozierende Aussage des
Mitbegründers des NLP Richard Bandler angeheizt: „Das Problem ist nicht, dass
der Mensch manipulierbar ist, sondern das er meint er wäre es nicht.“
Jedenfalls hat NLP im Bereich der Anwendung in Bezug auf schnelle Veränderung
störender und einschränkender Verhaltensweisen erstaunliche Erfolge zu
verzeichnen.
Was ist NLP?
Das neurolinguistische Programmieren (NLP) wurde von dem
damaligen Mathematikstudenten Richard Bandler und dem Linguisten John Grinder
Anfang der 70er Jahre in den USA entwickelt. Als neues Verfahren der
Kurzzeit-Psychotherapie konzipiert, war das Zentrum des NLP das Studium der
Struktur subjektiver Erfahrung. Die Erkenntnis, dass Menschen individuell
unterschiedlich und vorrangig über bestimmte Sinneskanäle die Umwelt
wahrnehmen, führte Bandler und Grinder zunächst zur Entwicklung des PRS-Konzepts
(Preferred Representational System). Die Grundannahme des PRS-Konzepts ist,
dass der sprachliche (verbale) oder gedachte sprachliche Ausdruck (der
sogenannte „innere Dialog“) die bildlichen Gedanken und das Körpergefühl eines
Menschen und somit das subjektive Wahrheitsempfinden einer Person bestimmen.
Dieses Empfinden stellt nach Auffassung des NLP einen Ausdruck der inneren
Modelle dar, mit deren Hilfe ein Mensch gedankliche Abbilder (sogenannte innere
Landkarten) seiner Umwelt entwirft, um sich sozial daran zu orientieren. Dieser
Vorgang führt zur Bildung und zur Aufrechterhaltung von Glaubenssätzen, zur
Bildung von Anschauungen und Einstellungen den Dingen und Lebensthemen
gegenüber und formt unsere Bezugnahme auf die von uns wahrgenommene Realität.
In der Untersuchung der Informationsverarbeitung des
Menschen wird deutlich, dass alle Informationen und Ereignisse, die dem
Menschen geschehen, über die fünf Sinne aufgenommen werden:
Der Visuelle – der Auditive – der Kinästhetische – der
Olfaktorische – und der Gustatorische Sinn (abgekürzt V A K O G)
Das Visuelle schließt alles ein, was wir sehen.
Das Auditive umfasst Geräusche und Worte, die wir
hören und auch die Art und Weise, wie Menschen etwas sagen (verbales Verhalten:
Stimmlage, Sprechgeschwindigkeit und Sprachvolumen).
Das Kinästhetische benennt die Wahrnehmung von
Körperempfindungen, wie Berührungen durch eine Person oder einen Gegenstand,
sowie innere Empfindungen und Gefühle und die Eigenwahrnehmung (Propriozeption
- von lat. proprius „eigen“ und recipere „aufnehmen“).
Das Olfaktorische benennt unseren Geruchssinn und
das Gustatorische benennt unseren Geschmackssinn.
Diese in der Integrativen Prozessbegleitung Modalitätsebenen
genannten Ebenen der Wahrnehmung werden im NLP Repräsentationssysteme
genannt. Unsere Sinne sind somit die grundlegenden Aufnahme- und
Verarbeitungs-Mechanismen für Informationen. Natürlich gehen wir davon aus,
dass dem Menschen weitere Sinne zur Verfügung stehen über die Informationen
aufgenommen und auch ausgetauscht werden können, wie z.B. die Fernwahrnehmung,
die Telepathie, wobei tele so viel wie „fern“ bedeutet und pathe
„Gefühl“. Telepathie ist also die Fähigkeit, etwas über die Ferne zu fühlen.
Diese weiteren „Sinne“ spielen aber in diesem Kontext keine tragende Rolle.
Wichtig für uns an dieser Stelle ist, zu erkennen, wie ein Mensch generell
Informationen über die allgemein anerkannten Sinne aufnimmt, sie intern
verarbeitet und daraus Programme und Mechanismen generiert, die sein weiteres
Erleben und sein (reaktives) Verhalten beeinflussen.
Im Jahre 1976 entwickelten Richard Bandler und John
Grinder aus der Analyse der Sprachforscher Alfred Korzybski und Noam Chomsky
und besonders durch die Beobachtung effektiver Therapeuten, wie der
Familientherapeutin Virginia Satir und des Gestalttherapeuten Fritz Perls, dann
das Meta-Modell der Sprache. Es basiert darauf, dass alle unsere
(Sinnes) Wahrnehmungen drei wesentliche Filter durchlaufen. Dies sind die
sogenannten Wahrnehmungsfilter: Verallgemeinerung, Verzerrung und
Tilgung.
Tilgen bedeutet,
bestimmte sensorische Informationen auszublenden, sie zu übersehen oder sie zu
vermeiden. Wir sind also für bestimmte Aspekte unseres Erleben aufmerksam und
offen und für andere nicht. Wichtig ist auch zu erkennen, dass wir ohne diese
Fähigkeit zu tilgen ständig mit mehr Informationen konfrontiert wären, als
unser Bewusstsein verarbeiten könnte.
Verzerren bedeutet, dass wir
durch (Fehl-) Interpretationen Veränderungen in unserem Erleben der
sensorischen Information hervorrufen. Verzerren ist ein sehr grundlegendes
Programm, welches auf in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen basiert und
als Schutzfunktion für das Individuum arbeitet, um nicht eine einmal gemachte
Erfahrung schmerzhafter Natur zu wiederholen.
Und im Prozess der Verallgemeinerung ziehen wir
allgemeine Schlüsse aus unseren Erfahrungen. Im günstigen Fall ist die
Verallgemeinerung eine Methode, um aus Erfahrungen Schlüsse zu ziehen, die im
Folgenden schnellere Bezugnahme auf das Ereignis ermöglichen. Im ungünstigsten
Fall benutzen wir Verallgemeinerung, um aus einem einzigen Ereignis eine lebenslange
Reaktion zu generieren.
In der Beobachtung wie ein Mensch sich ausdrückt, können
die Ebenen seines Repräsentationssystems sichtbar werden. Einige Menschen
betonen das Denken (Ich habe mir gedacht…, ich habe mir gesagt…) und
betonen somit den auditiven Kanal. Andere erzählen über innere Bilder,
oder „sprechen in Bildern“ und betonen den visuellen Kanal. Wieder andere
benutzen den kinästhetischen Kanal, indem sie über ihr Fühlen, oder ihr Gefühl
berichten.
Die Frage lautet: Wenn zwei Menschen denselben Reiz
erhalten (eine Situation erleben) – warum erhalten wir nicht dieselbe Reaktion?
Die Antwort: Weil wir Informationen individuell
unterschiedlich vorrangig über bestimmte Sinne aufnehmen und auf
unterschiedliche Weise tilgen, verzerren und verallgemeinern.
In der Art und Weise wie ein Mensch seine Eindrücke
verarbeitet, liegen die Beschlüsse, die der Mensch über das Leben trifft. Individuelle
Wahrnehmung und Verarbeitung verdichten sich zu Anschauungen. Auf der Ebene
der Anschauungen zeigt sich der Mechanismus, der das reaktive Erleben eines
Menschen bzw. sein Verhalten bestimmt (Programme). Sind Anschauungen
einmal gebildet, dient der Gebrauch der Wahrnehmungsfilter zur Bestätigung
dieser internen Programme.
Filter bestimmen also nicht nur was aufgenommen wird und
was nicht, sondern sorgen auch für die Aufrechterhaltung der Identität
(Persönlichkeit – persona – von griechisch: Maske[1]).
In der untersuchenden Begleitung von Menschen gibt es
gewisse sprachliche Konstruktionen, die ein genaueres Hinterfragen im Sinne des
Meta-Modells erfordern, um Informationen über die subjektive Wirklichkeit des
begleiteten Menschen zu erhalten. Hier ist es nun wichtig, zu erkennen, dass
die wiederhergestellten Informationen in erster Linie ihren Wert für die
begleitete Person haben. Das Meta-Modell ist kein analytisches Werkzeug im
herkömmlichen Sinne, in dem die gefundenen Informationen dazu dienen, eine
Einordnung in ein Schema vorzunehmen und daraus eine Diagnose zu erstellen,
sondern die gefundenen Informationen dienen der Wiederherstellung eines
vollständigen Erlebens, damit der Mensch in Kontakt zu seiner Wahrnehmung die
Chance auf eine adäquate Verarbeitung dieser Ereignisse erhält. In der
Sichtweise der Integrativen Prozessbegleitung wird dann die in dem Prozess
stagnierte Energie frei, kann wieder fließen und führt zu einer natürlichen,
innengeleiteten Entwicklung.
In der Aussage: “Ich freue mich” fehlt die Information worüber
der Mensch sich freut. Ein Beispiel einer Meta-Modellfrage wäre hier: “Worüber
freust du dich?” Bei Tilgungen zielen die Meta-Modellfragen
darauf ab, Informationen wieder herzustellen über: Wer..., Was..., Wen bzw.
was..., Wem..., Vor wem..., Von wem..., Bezüglich was..., usw.
Durch den Gebrauch gewisser Verallgemeinerungen
übersetzt der Sprecher einzelne Erfahrungen in eine immer und überall geltende
Regel. Er verallgemeinert eine Erfahrung und nimmt an, dass sie in einer
anderen Situation gleichermaßen gelten würde. Linguistiker nennen diese
Verallgemeinerungen Universalquantifikatoren. Sie können durch ein
Gegenbeispiel oder durch die Betonung des gebrauchten Universalquantifikators
hinterfragt und bewusst gemacht werden. Schlüsselworte: alle, nie, keiner,
dauernd, niemand, immer, ewig, jeder, man...
“Alle Männer wollen immer nur das Eine!”
“Alle Männer wollen immer nur das Eine!”
Meta-Modellfrage:
“Kennst du wirklich keinen einzigen Mann, der zumindest ab und zu einmal an etwas anderes denkt? Sind es tatsächlich alle Männer? Und ist das wirklich immer so?”
“Kennst du wirklich keinen einzigen Mann, der zumindest ab und zu einmal an etwas anderes denkt? Sind es tatsächlich alle Männer? Und ist das wirklich immer so?”
Wenn eine Person behauptet, dass ihr Verhalten für den
Zustand und/oder für das Verhalten einer anderen Person verantwortlich ist,
befindet sie sich in einer Umgekehrten Ursache und Wirkung. Hier wird
entweder die Verknüpfung angezweifelt oder der Annahme entsprochen, dass es
keine Wahlmöglichkeit für den anderen gab. Hierbei ist es wichtig sich zu
erinnern, dass Menschen ihre Handlungen selbst wählen bzw. bei reaktivem
Verhalten die Verantwortung für ihre Reaktion bei ihnen selbst liegt. Hier ist
die Wahrnehmung des Menschen verzerrt.
Bei Aussagen, die auf eine Ursache-Wirkung
hindeuten, ist es wichtig, den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang aufzulösen und
damit Wahlmöglichkeiten zu schaffen.
“Ich glaube, dass er sich meinetwegen schlecht fühlt.”
“Ich glaube, dass er sich meinetwegen schlecht fühlt.”
Meta-Modellfrage:
“Was genau glaubst du hast du gemacht, dass er sich schlecht fühlt?”
“Was genau glaubst du hast du gemacht, dass er sich schlecht fühlt?”
Es gibt viele weitere sprachliche Konstruktionen, die
Informationen beherbergen und die durch geschicktes Nachfragen für den Sprecher
nutzbar gemacht werden können. Bücher zum Meta-Modell und Beispiele für
Meta-Modellfragen findest du in den in der Literaturliste am Schluss des
Artikels.
1979 folgte aus der Beobachtung des Hypnotherapeuten
Erickson die Entwicklung des Milton-Modells. Richard Bandler und John Grinder
wurden von Gregory Bateson auf die Arbeit von Milton Erickson aufmerksam
gemacht. Bateson wusste, wie effektiv Erickson Sprache einsetzen konnte, um
damit Trance zu induzieren. Nachdem Bandler und Grinder Ericksons Arbeit kennen
gelernt hatten, veröffentlichten sie mehrere Bücher über Ericksonsche Hypnotherapie,
die sich besonders mit den von Erickson verwendeten Sprachmustern
beschäftigten. Dies war die Geburt des Milton-Modells.
Die Besonderheit der Arbeit Milton Ericksons war seine
Fähigkeit, Trancen zu induzieren, ohne herkömmliche Tranceinduktionstechniken
zu verwenden. Seine Tranceinduktion war einfach der Gebrauch einer besonderen
Sprache. Geht es beim Meta-Modell darum, die Tilgungen, Verzerrungen und
Verallgemeinerungen einer ungenauen Sprache aufzulösen, dreht es sich beim
Milton-Modell um Sprachmuster, die es uns erlauben, auf indirekte und
permissive Weise vage Informationen zu geben, um den Menschen einzuladen, die
fehlenden Informationen in sich selbst zu suchen. Die von Erickson verwendete
Sprache hatte nur so viel Information, dass sie neugierig machte, aber nichts
vorwegnahm. Sie war vage und lud die Menschen ein, diese “Vagheit” selbst mit
Informationen zu füllen und sie so aufzulösen. Der Gebrauch einer vagen Sprache
führt dazu, dass der Mensch innere Suchprozesse ausführen muss, um dem
gehörtem, selbst eine Bedeutung zu geben. Diesen Prozess nennt man Transderivationale
Suche (TDS). Dieser durch vage Sprache initiierte Such-Prozess ist in
sich selbst bereits trancefördernd.
Auch in der Beschäftigung mit dem Milton-Modell ist es
nicht nötig, sich die genauen Bezeichnungen zu merken. Ähnlich wie Virginia
Satir und Fritz Perls nichts vom Meta-Modell wussten, hat auch Milton Erickson
selbst die von ihm verwendeten Sprachmuster nie in dieser Form gegliedert und
benannt. Sprache ist eine natürliche Form des sich verbal auf einen anderen
Menschen Beziehen. Auch die Elemente des Milton-Modells kommen in bestimmten
Situationen natürlicherweise zum Vorschein.
Der Unterschied zwischen dem Meta-Modell und dem
Milton-Modell liegt darin, dass das Meta-Modell sich gewissermaßen an den
kognitiven Teil des Gegenübers richtet und dazu einlädt, eine Beobachterinstanz
zu installieren, wohingegen das Milton-Modell sich an das Unbewusste richtet,
eine transderivationale Suche initiiert und Trance induziert. Als
Hypnosetherapeut war Milton Erickson nicht daran interessiert, zum Bewusstsein
des Menschen zu sprechen und fehlende Information durch eine genauere
Betrachtung des gesagten wieder herzustellen, sondern er wollte sich direkt an
das Unbewusste des Menschen richten und das Unbewusste dazu einladen, seine
Arbeit für den betreffenden Menschen zu tun.
Wenn wir uns darauf einlassen, das Unbewusste des
Gegenübers die Arbeit tun zu lassen, benutzen wir intuitiv die Sprachmuster des
Milton-Modells. Ohne die Arbeit von Richard Bandler und John Grinder wäre es
uns jedoch nicht möglich, tiefer in den Gebrauch dieser besonderen Sprache
einzudringen. Mit dem Verschwinden eines besonderen Menschen wie Milton
Erickson, der Trance völlig unbemerkt für den begleiteten Menschen, nur durch
den Gebrauch einer besonderen Sprache, induzieren konnte, wäre auch die
Möglichkeit verschwunden, diese Sprache bewusst zu erlernen.
Das Milton-Modell ist in gewissem Sinne eine Umkehrung
des Meta-Modells und durch die Beschäftigung mit dem Meta-Modell entdecken wir,
das wir das Milton-Modell viel leichter verstehen können. Gewissermaßen ist für
das Verstehen (nicht für das intuitive Anwenden) des Milton-Modells eine
Kenntnis des Meta-Modells hilfreich.
Manche Menschen lernen eine Sprache, indem sie sie
analysieren und sich wissenschaftlich mit ihr auseinandersetzen. Andere
Menschen lernen eine Sprache, indem sie beginnen, sie einfach zu sprechen,
indem sie Redewendungen verwenden und ihre Erfahrungen in der neuen Sprache
machen. Dies ist häufig eine sehr leichte Art, etwas zu lernen, weil es in
einen Erlebnisstrom eingebunden ist und Lernen unbemerkt geschehen kann.
Die Milton-Sprachmuster
Wenn einem Menschen mehrere Sinneswahrnehmungen angeboten
werden, die für ihn unzweifelhaft sind, d.h. leicht überprüfbar und für wahr
befunden, wird durch die Begleitung eine Tendenz hergestellt, auch einen
weiteren Schritt in eine bislang unbekannte Richtung zu gehen. Dies ist das
sogenannte Yes-Setting (Ja-Kette), indem mehrere Male etwas
unzweifelhaft vorhandenes angesprochen wird, was jeweils zu einem inneren “Ja”
im Gegenüber führt, bis es zu einer Einladung kommt, einen weiteren Schritt zu
tun, der dann - getragen von den vorhergehenden Zustimmungen - leicht vollzogen
wird.
„Du sitzt jetzt hier in diesem Stuhl… (ja...) und während du hier sitzt und atmest (ja...), kannst du dich tiefer und immer tiefer entspannen...“
„Du sitzt jetzt hier in diesem Stuhl… (ja...) und während du hier sitzt und atmest (ja...), kannst du dich tiefer und immer tiefer entspannen...“
Unspezifische Verben
Unspezifische Verben benennen kaum Einzelheiten der
Tätigkeit, so dass ein Hörer diese selbst hinzufügen muss, um der Botschaft
einen Inhalt und Sinn zu geben. Es handelt sich meist um neutrale, Sinneskanal-
(Modalitäts-) unspezifische Worte, wie lernen, denken, erlauben, erfahren,
wahrnehmen, lösen, entdecken, finden, wissen, integrieren, verbinden, verändern
etc.
“Du kannst dir jetzt erlauben etwas Neues zu lernen, so dass du etwas Wichtiges entdecken wirst und dabei kann sich einiges in deinem Leben verändern, so dass du einfacher dem näher kommst, was du willst.”
“Du kannst dir jetzt erlauben etwas Neues zu lernen, so dass du etwas Wichtiges entdecken wirst und dabei kann sich einiges in deinem Leben verändern, so dass du einfacher dem näher kommst, was du willst.”
Verlorener Referenzindex
In diesen Formulierungen fehlt das Subjekt, über das etwas ausgesagt wird. Es ist ein Satz, der den Handelnden nicht näher bezeichnet. Häufig werden Begriffe verwendet wie Leute, man, es, sie, viele, alle, usw.
“Viele Menschen können sich leicht entspannen...”, “Zu allen Zeiten gab es Menschen, die sich tief entspannen konnten…”, “Alle Kulturen haben auf die eine oder andere Weise mit tiefer Entspannung, mit Trancen und veränderten Bewusstseinszuständen gearbeitet…”
In diesen Formulierungen fehlt das Subjekt, über das etwas ausgesagt wird. Es ist ein Satz, der den Handelnden nicht näher bezeichnet. Häufig werden Begriffe verwendet wie Leute, man, es, sie, viele, alle, usw.
“Viele Menschen können sich leicht entspannen...”, “Zu allen Zeiten gab es Menschen, die sich tief entspannen konnten…”, “Alle Kulturen haben auf die eine oder andere Weise mit tiefer Entspannung, mit Trancen und veränderten Bewusstseinszuständen gearbeitet…”
Offene Vergleiche
Hier werden Vergleiche angestellt, ohne dabei die Vergleichskriterien offenzulegen. Dem Satz wird eine Bestätigung beigegeben, die sich scheinbar aus einem Vergleich ergeben hat. Dadurch erhält der Inhalt des Satzes mehr Gewicht und wird leichter umgesetzt.
“Und ist es nicht viel besser sich Zeit zu lassen...?”, “Es kann jetzt angenehmer für dich sein, dich immer weniger zu bewegen…”, “Manche Gefühle sind entspannender als andere…”
Modalverben
Dem begleiteten Menschen wird durch den Gebrauch von Modalverben ein bestimmtes Verhältnis zu der vorgeschlagenen Handlung suggeriert, welches ihm hilft, Zweifel abzulegen. Die Verantwortung für sein Handeln wir ihm abgenommen durch Worte wie sollen, müssen, dürfen, können, usw.
“Du brauchst nicht einmal zuzuhören…”, “Du kannst dich einfach entspannen…”, “Du kannst auf ganz natürliche Weise in Trance gehen...”
Dem begleiteten Menschen wird durch den Gebrauch von Modalverben ein bestimmtes Verhältnis zu der vorgeschlagenen Handlung suggeriert, welches ihm hilft, Zweifel abzulegen. Die Verantwortung für sein Handeln wir ihm abgenommen durch Worte wie sollen, müssen, dürfen, können, usw.
“Du brauchst nicht einmal zuzuhören…”, “Du kannst dich einfach entspannen…”, “Du kannst auf ganz natürliche Weise in Trance gehen...”
Konjunktionen
Konjunktionen sind Verbindungswörter, mit denen auch Dinge, die eigentlich nicht (unbedingt) zusammengehören, miteinander verbunden werden können. Es handelt sich um Wörter wie: und, weil, während, wenn, indem, nachdem...
“Während du jetzt atmest, kannst du dich langsam entspannen.”, “Sobald du einige Körpergefühle wahrnimmst, kannst du neugierig darauf sein, gleich etwas Interessantes zu erfahren.”
Konjunktionen sind Verbindungswörter, mit denen auch Dinge, die eigentlich nicht (unbedingt) zusammengehören, miteinander verbunden werden können. Es handelt sich um Wörter wie: und, weil, während, wenn, indem, nachdem...
“Während du jetzt atmest, kannst du dich langsam entspannen.”, “Sobald du einige Körpergefühle wahrnimmst, kannst du neugierig darauf sein, gleich etwas Interessantes zu erfahren.”
Gedankenlesen
Beim Gedankenlesen wird der Eindruck erweckt, man wüsste,
was der Klient denkt oder fühlt. Wenn die Formulierungen allgemein gehalten
werden, so dass sie keinen Widerspruch zum Erleben erzeugen, steigern sie
“magisch” die Glaubwürdigkeit des Sprechers. Das kann mit folgenden Worten
ausgedrückt werden: sich wundern, sich fragen, glauben, denken, lernen,
verstehen...
“Es gab einige große Enttäuschungen in deinem Leben und ein paar von den wichtigen Zielen, die dir am Herzen liegen, hast du noch nicht erreicht...”, “Manches ist für dich einfach schwer zu vergessen und vielleicht bist du jetzt neugierig, wie es für dich weitergehen wird...”, “Manches war mühsam in deinem Leben und du denkst darüber nach, wie du es dir leichter und einfacher machen kannst...”
“Es gab einige große Enttäuschungen in deinem Leben und ein paar von den wichtigen Zielen, die dir am Herzen liegen, hast du noch nicht erreicht...”, “Manches ist für dich einfach schwer zu vergessen und vielleicht bist du jetzt neugierig, wie es für dich weitergehen wird...”, “Manches war mühsam in deinem Leben und du denkst darüber nach, wie du es dir leichter und einfacher machen kannst...”
Vorannahmen (Präsuppositionen)
Eine Aussage oder Frage wird von einer Grundannahme
begleitet, deren Wahrheitsgehalt als gegeben vorausgesetzt und somit impliziert
wird.
“Möchtest du dich erst ganz entspannt hinsetzen, bevor du in Trance gehst?”, “Vielleicht bist du sehr daran interessiert, welcher Teil deines Körpers sich zuerst entspannt?”, “Die Frage ist: Gehst du in eine leichte oder in eine sehr tiefe Trance und gehst du schnell oder langsam?”, “Merkst du, wie dein Unterbewusstsein bereits jetzt zu lernen beginnt?”
“Möchtest du dich erst ganz entspannt hinsetzen, bevor du in Trance gehst?”, “Vielleicht bist du sehr daran interessiert, welcher Teil deines Körpers sich zuerst entspannt?”, “Die Frage ist: Gehst du in eine leichte oder in eine sehr tiefe Trance und gehst du schnell oder langsam?”, “Merkst du, wie dein Unterbewusstsein bereits jetzt zu lernen beginnt?”
Rhetorische Fragen
Rhetorische Fragen sind Fragen, auf die man keine
Antwort erwartet.
“Es ist angenehm in eine Trance zu gehen, nicht wahr?”, “Du bist jetzt bereit in Trance zu gehen, nicht wahr?”, “Ist es nicht wunderbar, all diese Erfahrungen jetzt integrieren zu können?”, “Wir Menschen gehen so leicht in Trance, ist es nicht so?”
“Es ist angenehm in eine Trance zu gehen, nicht wahr?”, “Du bist jetzt bereit in Trance zu gehen, nicht wahr?”, “Ist es nicht wunderbar, all diese Erfahrungen jetzt integrieren zu können?”, “Wir Menschen gehen so leicht in Trance, ist es nicht so?”
Doppeldeutige Aussagen (Ambiguitäten)
Im Englischen gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten
doppeldeutige Aussagen zu machen. In der deutschen Sprache hingegen gibt es nur
wenig gleichklingende Wörter mit verschiedenen Bedeutungen für phonologische
Ambiguität.
“You can believe your unconscious…”,
Bedeutung: “Du kannst deinem Unbewussten glauben” und
“You can believe you're unconscious…”,
Bedeutung: “Du kannst glauben, dass du ohne Bewusstsein bist.”
“Bedenke dieses mehr/Meer an Möglichkeiten.”
“Die Möglichkeiten, die Sie jetzt sehen/säen, werden um ein Vielfaches zunehmen”
“You can believe your unconscious…”,
Bedeutung: “Du kannst deinem Unbewussten glauben” und
“You can believe you're unconscious…”,
Bedeutung: “Du kannst glauben, dass du ohne Bewusstsein bist.”
“Bedenke dieses mehr/Meer an Möglichkeiten.”
“Die Möglichkeiten, die Sie jetzt sehen/säen, werden um ein Vielfaches zunehmen”
Es gibt weitere Ambiguitäten, wie die syntaktische
Ambiguität, wenn die Bedeutung eines Wortes nicht unmittelbar durch den
Kontext bestimmt werden kann:
“Es gibt unendlich viele Lösungen, sie warten auf sie.”
(Wer wartet auf wen?)
In der Bereichsambiguität kann nicht genau bestimmt werden, auf was sich ein Teil des Satzes bezieht:
“Wenn ich zu dir als Kind spreche...” (Wer ist das Kind?)
Bei der Interpunktionsambiguität verschmelzen auf
Grund der nicht gesprochenen Interpunktion (Kommata/Punkt etc.) die Satzteile
und gehen ineinander über:
“Sie können dieses Kapitel abschließen Sie langsam ihre
Augen.”
“Richte deine Aufmerksamkeit auf die Decke dich gut zu.”
“Richte deine Aufmerksamkeit auf die Decke dich gut zu.”
Metaphern, Personifikation
Metaphern sind Sätze, deren Bedeutung sich nur im
übertragenen Sinne erschließt.
“Mir fällt ein Stein vom Herzen.”
“Mir fällt ein Stein vom Herzen.”
Bei der Personifikation werden einem Ding/Wesen
Eigenschaften zugesprochen, die es eigentlich nicht hat und dadurch menschliche
Züge verliehen.
“So, wie ein kleiner Vogel sich mutig aus dem Nest stürzt, um die Freude am Fliegen zu erleben...”, “Und so ein kleiner Same empfindet eine große Freude, wenn er beginnt zu wachsen…”, “Wie Pflanzen, die sich nach der Sonne sehnen...”, “Alle Blumen lachen dir entgegen....”
“So, wie ein kleiner Vogel sich mutig aus dem Nest stürzt, um die Freude am Fliegen zu erleben...”, “Und so ein kleiner Same empfindet eine große Freude, wenn er beginnt zu wachsen…”, “Wie Pflanzen, die sich nach der Sonne sehnen...”, “Alle Blumen lachen dir entgegen....”
Alle Möglichkeiten einbeziehen
Für die Entdeckung der suggerierten Phänomene ist es
hilfreich, wenn die begleitete Person sich ihre Erfahrungen selbst aussuchen
kann. Dies gelingt der Person, wenn der Bereich der angebotenen Möglichkeiten
sehr weit gefasst ist.
“Und während du deine Hand beobachtest, kann sie beginnen, immer leichter und leichter zu werden und sich langsam zu heben beginnen, oder sie kann leicht und angenehm auf deinem Oberschenkel ruhen bleiben… Es mag auch sein, dass sie immer schwerer und schwerer wird, oder zu kribbeln beginnt, sich ausdehnt, oder eher zu schrumpfen scheint… Vielleicht wird sie auch wärmer… oder auch kühler… Oder es beginnt nur in der einen Hand… während die andere Hand langsam nachfolgt…”
“Und während du deine Hand beobachtest, kann sie beginnen, immer leichter und leichter zu werden und sich langsam zu heben beginnen, oder sie kann leicht und angenehm auf deinem Oberschenkel ruhen bleiben… Es mag auch sein, dass sie immer schwerer und schwerer wird, oder zu kribbeln beginnt, sich ausdehnt, oder eher zu schrumpfen scheint… Vielleicht wird sie auch wärmer… oder auch kühler… Oder es beginnt nur in der einen Hand… während die andere Hand langsam nachfolgt…”
Indirekte Suggestionen
Der begleiteten Person wird nicht direkt gesagt, was man
von ihr erwartet. Stattdessen wird ihr angeboten, ihre natürlichen
Verhaltensweisen auf diese Situation zu übertragen.
“Vielleicht bist du dir dessen nicht bewusst, aber du kannst dich tief entspannen… Du entspannst dich jede Nacht ganz tief und viele Male während des Tages und auch jetzt hier… Wir alle verfügen über ein Potential, dessen wir uns nicht bewusst sind…”
“Vielleicht bist du dir dessen nicht bewusst, aber du kannst dich tief entspannen… Du entspannst dich jede Nacht ganz tief und viele Male während des Tages und auch jetzt hier… Wir alle verfügen über ein Potential, dessen wir uns nicht bewusst sind…”
“Vielleicht bist du dir dessen nicht bewusst, aber du
lernst ständig Neues… Du kannst alles lernen, was du lernen willst, in jeder
beliebigen Reihenfolge, die dir recht ist…
Vollständige Tilgung
Dies sind Sätze, in denen das Objekt vollständig fehlt
auf das sich die Aussage bezieht. Die begleitete Person wird diese Leerstelle
mit etwas für ihn selbst relevantem füllen.
“Vielleicht verstehst du jetzt... gleich oder in einer Weile.”
“Vielleicht verstehst du jetzt... gleich oder in einer Weile.”
“Und du kannst dich überraschen lassen... und
zuversichtlich sein…”
Auch dies ist nur ein Ausschnitt der von Bandler und
Grinder analysieren Milton-Sprachmuster. Weitere Bücher zum Milton-Modell und
den Milton-Sprachmustern findest du in der Literaturliste.
Pacing – Leading
Die Erforschung und Beobachtung herausragender
Therapeuten wie Perls und Satir führte zu weiteren Erkenntnissen, welche
Elemente in der funktionierenden Kommunikation eine Rolle spielen. Die Frage,
die sich Bandler und Grinder stellten war ja: Wieso funktioniert die Arbeit
einiger herausragender Therapeuten? Und sie fanden heraus, dass diese
herausragenden Therapeuten in der Lage waren ein „Mitschwingen“, etwas
„Gemeinsames“ herzustellen. Innerhalb dieses generierten Feldes fühlten sich
Menschen verstanden. Sie waren nicht mehr in der Wahrnehmung, dass der
Therapeut jemand sei, der sich über sie stellen würde, der sie analysieren und
beurteilen wollte, sondern nahmen ihn wahr, als jemanden „an ihrer Seite“, als
jemanden, der sie in ihren Prozessen unterstützen würde. Der Name der für
dieses „Mitschwingen“ für das Modell von NLP gewählt wurde war Rapport.
In der Hypnotherapie bezeichnet Rapport die Beziehung
zwischen dem Therapeuten und dem Klienten. Im Modell von NLP wird Rapport im
Zusammenhang mit jeder Art von positiv besetzter Beziehung verwendet: Zwischen
zwei Personen, zwischen mehreren Personen / Gruppen sowie innerhalb einer
Person.
Rapport
Rapport ist die Antwort auf die Frage, wie Verstehen
funktioniert. Rapport ermöglicht uns, die Welt aus den Augen des anderen zu
sehen. Rapport ist wie ein in die Haut des Gegenüber schlüpfen, ohne dich
selbst dabei zu verlieren. Für Beziehungen ist Rapport elementar wichtig und
Merkmal jeder „guten“ Beziehung. Häufig bemerken wir gar nicht, was wir tun um
in einem Rapport zu einer anderen Person zu sein, da wir alle natürlicherweise
die Fähigkeit besitzen, uns auf Menschen einzustellen. Dies gelingt mit einigen
Menschen leicht, mit anderen jedoch fällt es uns schwer. Da wir nicht wissen,
was wir tun, wissen wir auch häufig nicht, was wir für eine funktionierende
Beziehung tun können. Dabei müssen wir gar nicht so viel für Rapport zu einem
anderen Menschen tun, sondern nur gewisse Verhaltensweisen unterlassen, die
Rapport verhindern.
Das Verhindern von Rapport hat mit Selbstschutz und der
empfundenen Bedrohung durch die Andersartigkeit des anderen zu tun, denn wir
befürchten, unsere Meinung aufgeben zu müssen. Doch Rapport hat nichts mit
Gleichförmigkeit zu tun, sondern mit Akzeptanz und Wertschätzung von
Andersartigkeit und befriedigende Beziehungen entstehen nicht durch
Übereinstimmung, sondern durch Rapport. Rapport entsteht aus der Fähigkeit, das
Gegenüber wahrzunehmen und sich auf das Gegenüber einzuschwingen.
Rapport entsteht…
·
durch aufrichtiges
Interesse an dem anderen, durch
·
Neugier, wie der andere die Welt sieht und durch die
·
Bereitschaft, die Welt mit den Augen der anderen Person zu sehen.
Pacing
Um eine gute Beziehungen aufzubauen, müssen wir Rapport
herstellen. Rapport heißt, sich in die Welt des anderen hineinzuversetzen.
Dieses sich-in-eine-andere-Person-hineinversetzen geschieht durch ein Mitgehen.
Für das Mitgehen bzw. für das sich im selben Schritt mit jemandem befinden und
an die Geschwindigkeit des anderen anpassen gibt es das Englische Wort pacing,
welches so viel wie Schritt bedeutet. Jemanden zu Pacen heißt also, sich auf
jemanden einstellen, die Zeichen des anderen lesen und die Geschwindigkeit des
anderen aufzunehmen.
Dies geht nicht ohne sich selbst wahrzunehmen, sich
selbst wertzuschätzen und die eigenen Zeichen zu lesen. Pacing hat mit Wahrnehmen
zu tun und zwar gleichermaßen sich selbst wie den anderen. Eine Beziehung hat
mit Wertschätzung zu tun und zwar gleichermaßen mit eigener
Wertschätzung wie der des anderen. Jemanden wahrzunehmen hat auch damit zu tun,
den anderen für wahr zu nehmen, d.h. den anderen in seinem so-sein
anzuerkennen – ihn nicht verändern zu wollen. Jemanden und sich selbst für wahr
zu nehmen ist gleichsam die Basis für eine gute Beziehung.
Leading
Jemanden zu begleiten, sei es in einem Gespräch oder in
einer Beratungssituation, heißt nicht, den anderen verändern zu wollen. Dennoch
sind wir es, die in diesem Kontext als Begleiterinnen und Begleiter, ein Wissen
mit in die Beziehung hineinbringen. Wir wissen etwas über Möglichkeiten und
darüber, dass verschiedene Sichtweisen zu einem Thema möglich sind. Wir wissen
etwas über Optionen. Wir wissen, dass es nicht nur eine Handlungsweise in einer
Situation gibt, sondern mehrere und wir wissen, dass reaktive Verhaltensweisen
tendenziell nicht die effektivsten im Sinne der Entwicklung und des Wachstums
sind. Dieses Wissen fordert von uns bestimmte Handlungsweisen, die
gewissermaßen wie Vorschläge dem anderen unterbreitet werden. So gesehen gibt
es auch ein Führungselement in der Begleitung. Wichtig ist jedoch immer zu
realisieren, dass ein Führen nur möglich ist, wenn wir dem anderen auch folgen
können. Führen und Folgen gehören somit untrennbar zusammen und bilden
gleichsam die zwei Seiten der einen Münze. Das englische Wort leading
heißt jemanden zu führen.
Pacing und Leading gehören somit zusammen und haben eine
Reihenfolge. Zuerst kommt Pacing und dann Leading. Lerne also zu folgen, um
führen zu können.
Die Ebenen der Erfahrung
Eine weitere wichtige Ebene des Pacens beobachtet
spezielle Schlüsselwörter oder Redewendungen, die darauf hindeuten, wie der
begleitete Mensch seine Erfahrungen intern verarbeitet. Wie Eingangs im Skript
erwähnt, verarbeitet jeder Mensch Erfahrungen auf spezielle Weise und er hat eine
Präferenz, eine Vorliebe für ein bestimmtes Repräsentationssystem. In diesen
Bereich gehören Schlüsselbegriffe, die die grundlegende Form der Wahrnehmung
des Gegenübers aufzeigen. Einige Menschen hören sich selbst innerlich zu und
sprechen innerlich mit sich selbst (und dann habe ich mir gedacht… ich habe
mir gesagt…) Sie stehen in einem internen, verbalen Kontakt zu sich selbst.
Andere Menschen nehmen Erfahrungen als innere Bilder wahr (ich sehe, was du
meinst… das will ich mir genau ansehen…) und wieder andere nehmen wahr, wie
sich etwas innerlich anfühlt (ich möchte damit in Berührung kommen… ich
spüre die Anspannung…).
Für den Aufbau einer funktionierenden Beziehung ist es
wichtig, nicht unbewusst eine andere Modalitätsebene zu verwenden, als unser
Gegenüber. Häufig wissen wir dann gar nicht was schief läuft und sind ratlos,
warum wir „aneinander vorbei“ reden. Hier wird auch deutlich das Pacen viel
weniger meint, etwas Bestimmtes zu tun, als vielmehr zu bemerken, wann auf
grundlegender Ebene etwas nicht stimmt. In ganz vielen Fällen haben Probleme in
der Verständigung zwischen Menschen nicht mit dem jeweiligen Thema zu tun,
sondern mit dem wie über dieses Thema gesprochen wird. In diesem wie liegt dann
die gesamte Ebene der nonverbalen Kommunikation, die vielen Menschen überhaupt
nicht bewusst ist.
Submodalitäten
Die Erkenntnis, dass Menschen ihre Erfahrungen über
bevorzugte Sinneskanäle aufnehmen, lässt ahnen, dass die Qualität der Erfahrung
mit der Qualität der jeweiligen Signale zu tun hat. Jedes Repräsentationssystem
(Modalität) hat Submodalitäten, mit denen sich die Erfahrungen innerlich
„abbilden“. Über die Submodalitäten definieren wir unsere Erfahrung und
generieren unser inneres Erleben. Wir projizieren diese definierten
Submodalitäten auch in die Zukunft und erschaffen uns damit eine individuelle
Realität.
Begriffe, die auf eine visuelle Präferenz
hindeuten wären z.B.: klar/unklar, düster, neblig, strahlend, Helligkeit
Farben, Bild oder Film, Schwarz/Weiß, Muster, Kontrast…
Einige auditive Begriffe wären: laut/leise,
männliche oder weibliche Stimme, hoch/tief, schnell/langsam…
Begriffe, die auf eine kinästhetische Präferenz
schließen lassen wären: hart/weich, rund/eckig, spitz, Ort, Bewegung,
Temperatur kalt/warm, Gewicht, Konsistenz, Spannung, Druck…
Natürlich gibt es auch Begriffe, die in den
olfaktorischen und gustatorischen Bereich gehören. Im Allgemeinen sind diese
Sinneskanäle beim Menschen aber nicht im Vordergrund.
Das Verändern von Submodalitäten
Die Möglichkeit der Veränderung von Submodalitäten führt
uns nun schließlich zum eigentlichen Thema dieses Seminars, nämlich den
schnellen Veränderungstechniken des NLP, die zu einem sehr großen Teil mit der
Veränderung der Submodalitäten arbeiten. Die Umgestaltung der Submodalitäten
bewirken kraft- und wirkungsvolle Veränderungen in der Erfahrungswelt eines
Menschen. Ändern wir die Struktur einer Erfahrung, formen wir ihren Einfluss
um. Prinzipiell sind wir Menschen in der Lage unsere Submodalitäten frei zu
wählen. Damit entscheiden wir, welche Aufmerksamkeit und Tiefe wir unserem
Erleben geben.
Schnelle Veränderungstechniken
Das Geheimnis schneller Veränderungstechniken aus dem NLP
ist die Geschwindigkeit. Und damit ist nicht gemeint, dass die Veränderung ein
Vorgang ist, der in wenigen oder sogar nur in einer Sitzung geschieht, sondern
dass der Vorgang der Veränderung, der Ablauf selbst schnell ist. Von vielen
Menschen wird die „Fast Phobia Cure“ aus dem NLP, die „Schnelle Phobietechnik“,
so verstanden, als dass sie schnell zu einer Veränderung bezüglich der
einschränkenden und lähmenden Angst führt, die den Menschen bislang im Griff
hatte. Und obwohl dies auch stimmt, gibt es dennoch einen wichtigen weiteren
Aspekt, nämlich dass die Veränderungsarbeit, also die angewandte Technik,
schnell ausgeführt werden muss.
Von Richard Bandler stammt der Ausspruch: „Es ist
leichter eine Phobie in zehn Minuten zu heilen, als in fünf Jahren.“ - Nun,
Richard Bandler ist eine ausgesprochen herausragende Persönlichkeit. Im Laufe
der Entwicklung des NLP hat er mit solchen provokanten Aussagen alte
Glaubensgebäude in Frage gestellt. Wie eingangs erwähnt hat der Erfolg des NLP
viele Neider auf den Plan gerufen. Der Erfolg des NLP hängt auch zu einem Teil
davon ab, dass konsequent neue Wege beschritten wurden. Das Altes nicht einfach
übernommen, sondern überprüft wurde und nur das in die Auswahl der Techniken
kam, was sich in der Praxis beweisen konnte. NLP ist kein theoretisches Modell,
sondern ein praktisches. Auch heute noch kann man in der Begegnung mit Menschen
auf die Überzeugung stoßen, dass Veränderung Zeit braucht. Doch woher stammen
diese Überzeugungen, wenn man doch überall erkennen kann, dass dies nicht den
Tatsachen entspricht? Vielleicht hängt dies mit den Mechanismen des Menschen
zusammen, die NLP untersucht. Einmal gemachte „Erfahrungen“ werden gebildet und
weitergegeben und schließlich nicht mehr hinterfragt. Das Hinterfragen solcher
Erfahrungen findet typischerweise nur noch in Krisensituationen statt, wenn
nichts mehr funktioniert. So gibt es auch heute sicher noch Menschen, die
felsenfest davon überzeugt sind, dass Spinat aus dem Grund gesund ist, weil er
so viel Eisen enthält…
Richard Bandler beobachtete jedenfalls, dass Veränderung
nicht nur schnell geschehen kann sondern der Vorgang selbst schnell gehen muss,
da unser Gehirn nicht langsam, sondern schnell arbeitet. Es ist ein ähnliches
Phänomen, das wir Bewegungen, die unterhalb einer Geschwindigkeitsgrenze
liegen, nicht mehr wahrnehmen. Wir bekommen nicht mit, dass Pflanzen, oder
unsere Kinder wachsen, solange wir ständig mit ihnen zusammen sind. Aus dem
Urlaub zurück, sind wir häufig sehr erstaunt über die „Entwicklung“, die unsere
Pflanzen auf dem Balkon gemacht haben. Ist es nicht ein interessantes Phänomen,
dass wir langsamer werden müssen, um mitzubekommen wie schnell sich alles
entwickelt? Die Zeitrafferkamera nimmt weniger Bilder innerhalb eines
Zeitabschnitts auf und spielt sie dann in normaler Geschwindigkeit ab und
plötzlich erkennen wir, wie sich Pflanzen bewegen und Blätter und Blüten magisch
aus dem Nichts erscheinen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Geschwindigkeit ist,
dass sie aus der Routine führt. In der Arbeit mit Menschen wird dir schnell
deutlich, dass jeder Mensch eine gewisse Komfort-Geschwindigkeit hat. Dem
Menschen wird sofort unbehaglich, wenn du als Begleiter an der
Geschwindigkeitsschraube drehst. Wenn du den Kontakt nicht aufs Spiel setzen
willst, ist dies sogar erst möglich, nachdem du dich als Begleiter auf die
Geschwindigkeit der von dir begleiteten Person eingestellt hast (pacen). Erst
dann kannst du z. B. langsamer machen, indem du die Geschwindigkeit des
Menschen absenkst. Und plötzlich können gewisse Dinge ins Bewusstsein des
Menschen dringen.
Wie du aus deiner Zeit der Begleitung von Menschen weißt,
gibt es eine Instanz, die sich in gewohnheitsmäßigem Terrain aufhalten möchte.
Alles was außerhalb dieses gewohnheitsmäßigen Rahmens liegt, ist unbekannt und
deshalb angsterzeugend. Du kennst diese Instanz als die Barriere und weißt,
dass du ohne Barrietechniken in der Arbeit mit Menschen ziemlich aufgeschmissen
wärest. Mit Hilfe unserer Barrietechniken nehmen wir den Menschen an die Hand
und führen (leading) ihn in neues Gebiet. Wenn du dich nun an die Situation in
einer Arztpraxis erinnerst, dann weißt du, dass es keine gute Idee ist, dir
eine Spritze langsam geben zu lassen. Auch ein Pflaster wird schnell abgezogen
– und überhaupt sollten Dinge, die im gewissen Sinne unangenehm sind, schnell
ablaufen. Deshalb hält NLP auch wenig von analytischer Arbeit, in der ein
Mensch immer und immer wieder in vergangene Situationen geführt wird, mit der
Hoffnung auf einen anderen Ausgang. Der gesunde Menschenverstand sagt schon,
dass wenn du etwas anderes willst, du etwas anderes machen musst.
Erinnere dich also, wie wichtig es ist, vom Begleiten in
Richtung der Barriere zu gehen. Du paced um zu leaden. Wenn du nur begleiten
würdest, würde der Mensch sich weiter in seinen Kreisen drehen. Richard Bandler
sagt dazu: „Du kannst pacen, bis du in den Schuhen deines Klienten steckst…“
„In den Schuhen des Klienten stecken“ kann aber nicht das
Ziel unserer Arbeit sein. Das Ziel ist, dass der Mensch irgendwann neue
komfortablere Schuhe trägt. Und der Vorgang des Wechselns dieser Schuhe muss
schnell gehen, da mit es vom „Aufpasser“, vom kritischen Teil, dem Verstand,
nicht abgefangen wird.
Wie oben erwähnt arbeiten wir mit Veränderung der
Submodalitäten. Pacen funktioniert, indem du dich auf die Modalität
(Repräsentationssystem) einstellst. Irgendwann (und das möglichst schnell)
solltest du in der Arbeit mit Menschen aber dazu übergehen, den Menschen zu
einer umfassenderen Wahrnehmung zu verhelfen. Im Meta-Modell „versteht“ der
Mensch auf Grund hinzu gewonnener vorher getilgter, verzerrter und
verallgemeinerter Information und im Milton-Modell sorgst du für das
„herabsenken der Schilde“, damit Neues überhaupt angenommen wird.
In der IPB Arbeit sprechen wir vom „Komplettieren der
Modalitätsebenen“ und meinen damit, dass Veränderung dann geschehen kann, wenn
die Erfahrung „vollständig“, d.h. auf allen Modalitätsebenen wahrgenommen wird.
Wir pacen zwar auf der „gewohnten“ Repräsentationsebene aber bieten den Wechsel
auf andere Ebenen an. In den Augen des NLP ist es keine Unterstützung, wenn wir
immer nur pacen würden, wenn wir Menschen immer nur auf ihrer gewohnten
Modalitätseben begleiten. Unser Ziel muss sein, Menschen zu einem
vollständigeren Erleben zu führen. Lernen findet da statt, wo der Mensch
bislang ein Defizit hatte. Kinder lernen durch Herausforderung, nicht dadurch,
dass wir ihnen ständig anbieten das zu tun, was sie bereits können. NLP sagt:
Sorge dafür, dass Menschen alles nutzen, was sie können – und zwar so schnell
wie möglich!
DHE – die Weiterentwicklung des NLP
Zum Schluss möchte ich noch auf das
Design-Human-Engineering (DHE) eingehen. Eine höchst kreative und generative
Weiterentwicklung aus NLP von Richard Bandler, die sich ganz gezielt
Kommunikation erster Ordnung (mit sich selbst) zuwendet. DHE geht konsequent
von der Grundannahme aus, dass es neurophysiologisch keinen Unterschied macht,
ob ein Ereignis tatsächlich stattgefunden hat, oder nur in der Erinnerung
konstruiert ist. Es ist im Gewissen Sinne die Weiterentwicklung des NLP oder
wenn man so will auch die Essenz des NLP, da Richard Bandler im DHE die über
all die Jahre der Arbeit mit Menschen gefundenen effektiven Techniken
zusammengefasst hat. Es ist auch eine Art „Runderneuerung“ des NLP, da sich
auch über die Jahre viel Staub auf dem NLP angesammelt hat. So gibt es neben
dem originalen Zweig des NLP, dem NLP Richard Bandlers, weitere Zweige, die
sich zuerst abgespalten und dann eine Art Eigenleben entwickelt haben. Im DHE
definiert nun Bandler neu, was der eigentliche und ursprüngliche Sinn des NLP
war, nämlich effektiv im Sinne des Klienten zu arbeiten, für mehr
Unabhängigkeit und Wahlfreiheit zu sorgen. Natürlich gefällt dies auch wieder
einigen nicht und sie stören sich am Begriff Design Human Engineering (Design
kommt von Gestalten, Human hat mit dem Menschen zu tun und Engineering ist die
Kunst der Gestaltung durch Einsatz von wirksamen Techniken), der ihnen wieder
zu sehr in den Vordergrund zu rücken scheint, wie wenig frei die Menschen in
ihren Entscheidungen sind und wie abhängig von einmal gebildeten Mustern.
Am Beispiel des „Modeling“, einer sehr grundlegenden
Technik des NLP wird deutlich was ich meine. Kaum eine andere „Methode“ (NLP
wollte nie eine sein) hat so viel Unruhe über die Zeit ihre Geschichte erlebt
wie das NLP. Angefangen von der starken Persönlichkeit Richard Bandlers, dessen
forsche Herausforderungen alter Glaubensgebäude immer wieder für Aufsehen (und
Kritik) gesorgt hat, bis hin zu der Entzweiung Richard Bandlers und dem
Mitbegründer des NLP John Grinders, welches einen langen und unschönen
Rechtsstreit nach sich zog, wer denn nun die „Rechte“ am NLP besitzt. Auch über
die Frage was eigentlich Modeling ist, wurde (und wird wohl immer noch) heftig
diskutiert.
Sehr vieles aus dem NLP hat mit dem Tun zu tun – ist
praktische Tätigkeit – ist das konsequente Umsetzen von Dingen, die sich als
effektiv erwiesen haben. Die Frage „warum“ gewisse Dinge funktionieren, spielt
nur dann eine Rolle, wenn aus ihrer Beantwortung hervorgeht, dass andere lernen
können, wie es geht. Und dies ist nicht immer automatisch der Fall. Angefangen
bei Virginia Satir, Fritz Perls und insbesondere Milton Erickson, begannen
Bandler und Grinder die Verhaltensweisen von Therapeuten zu untersuchen und zu
schematisieren. Ihr Ansatz war herauszubekommen, was es ist, was „gute“
Therapeuten „richtig“ machen. Alles das, was sie fanden wurde schematisiert und
praktisch umgesetzt. Zum Beispiel tat die Person „Erickson“ gewisse Dinge, die
sich als wirkungsvoll und effektiv herausstellten und das NLP versuchte diese
Verhaltensweisen zu kopieren. Die war der Beginn des „Modeling“. Die Person
„Erickson“ wurde in ihre Essenz zerlegt und der Mensch, der nun die Arbeit
Ericksons tun wollte, wurde dazu angehalten, so weit wie möglich zur Person
„Milton Erickson“ zu werden, sich nach dem Vorbild zu modellieren.
Das zu Grunde liegende Prinzip des Modeling ist, dass die
beobachtete Person in dem was sie tut erfolgreich ist, weil sie automatisch die
richtigen Verhaltensweisen an den Tag legt. Dies muss keinesfalls bewusst
geschehen, und an diesem Punkt unterscheidet sich das Modeling sehr grundlegend
vom klassischen Prinzip der Lehrer-Schüler-Beziehung. Wenn ein Therapeut,
nennen wir ihn Tom, sagt, er wäre so erfolgreich, weil er besonders einfühlsam
ist, dann bedeutet das nicht, dass ein einfühlsamer Therapeut automatisch
erfolgreich ist. Viel wichtiger ist die Art und Weise, wie Tom sein
Einfühlungsvermögen zum Ausdruck bringt. Seine Art einfühlsam zu sein könnte
sich von einer kopierten Art ganz grundlegend unterscheiden. Was Tom letztendlich
erfolgreich macht, sind seine Handlungen. Es geht nicht um seine inneren
Prozesse und Gedanken, sondern um das, was er tut. Vielleicht zupft er sich
unbewusst am linken Ohrläppchen, wenn seine Klienten über schöne Dinge sprechen
und ankert diese dadurch. Den meisten Menschen sind ihre Verhaltensweisen nicht
bewusst - auch Erickson benutzte seine Sprachmuster intuitiv - und sie wissen
deshalb häufig gar nicht, was sie so erfolgreich macht. Das menschliche Gehirn
neigt dazu, zu rationalisieren und Gründe zu erfinden, die logisch klingen. Tom
wird fest davon überzeugt sein, dass „Einfühlungsvermögen“ einen Therapeuten
besser macht. Das heißt aber nicht, dass es auch tatsächlich so ist. Die Essenz
aus diesem Beispiel ist: Beobachte Menschen genau, und versuche ihre Handlungen
so exakt wie möglich zu kopieren.
Diese Denkweise ist sehr ungewohnt. In einer Welt in der
gerne übernommen wird, was andere für richtig empfinden, wird häufig auch
dieses „Wissen“ mit dem Etikett weitergegeben, dass es das wäre, was funktioniert.
Dies ist aber nur zu einem Teil tatsächlich der Fall. Einen interessanten
Artikel zu diesem Thema findest du unter http://www.mentalspaceresearch.com/deutsche-artikel/was-ist-nlp-modeling
Auch in diesem Artikel wird die Frage, was denn nun
Modeling letztlich wirklich ist, nicht geklärt (wie sollte dies auch möglich
sein), aber es wird deutlich, wie unterschiedlich sich Menschen auf gewisse
Dinge beziehen. Das DHE nun scheint den Graben zwischen dem „wahren“ NLP
Grinders und dem „wahren“ NLP Bandlers weiter zu vertiefen. Die eine Richtung
scheint sich mehr in die Details zu verlieren und die andere Seite scheint
immer weniger Interesse daran zu haben, zu erklären, warum etwas funktioniert.
Das Motto von DHE ist: „You go first!“ und „How much pleasure can you stand?“
“Geh du zuerst!” und „Wie viel Glück kannst du ertragen?“ Lebe das vor, was du
von anderen möchtest! Wo NLP in einigen Bereichen immer weiter zerlegt, fügt
DHE zusammen. DHE nimmt Sequenzen, Stücke und Strategien von außergewöhnlichen
Fähigkeiten, kombiniert sie zu neuen möglichen Verhaltensmustern, Fähigkeiten
und Zuständen und macht sie dem Menschen zugänglich. Wo NLP Ressourcen via
Modeling von anderen schafft - designed DHE diese, im Wissen, dass jeder alle
Ressourcen zur Veränderung in sich hat.
Im DHE schafft der Anwender in sich Zustände, die den
weiterentwickelten Modelingstrategien aus dem Modell des NLP zugrunde liegen
und die das tägliche Leben erleichtern sollen. Ein weiterer Aspekt von DHE ist
die Optimierung der Sinnesaufmerksamkeit und die Schärfung der Wahrnehmung.
Darüber hinaus räumt DHE der subbewussten Tätigkeit einen großen Raum ein und
lädt ein zu erkennen, dass die Grenzen der Anwendung von DHE in den Grenzen der
Vorstellungswelt des Anwenders liegen.
Modeling oder DHE. Und was ist NLP? Auch nach diesem
Skript ist die Frage nicht wirklich beantwortet. Es ist gut zu wissen, dass es
allemal mehr NLP-like ist, nicht auf alles eine Antwort zu haben sondern offen
zu sein und Neues zu erwarten. Und in der Anwendung eines solch mächtigen
Werkzeuges wie dem NLP in der Arbeit mit Menschen können wir uns nur immer
wieder, getreu einem ursprünglichen Prinzip des NLP folgend, daran erinnern: Wenn
etwas nicht funktioniert, dann tue etwas anderes!
Und was soll dies nun wieder bedeuten? Nun – vielleicht
findest du die Antwort darauf in der folgenden Geschichte:
Der Magier
Es war einmal ein junger Prinz, der glaubte an alles, mit
Ausnahme von drei Dingen. Er glaubte nicht an Prinzessinnen, er glaubte nicht
an Inseln und er glaubte nicht an Gott. Sein Vater, der König, sagte ihm, dass
es solche Dinge nicht gäbe. Da es im Reich seines Vaters weder Prinzessinnen
noch Inseln und auch keine Spur von Gott gab, glaubte der Prinz seinem Vater.
Aber eines Tages lief der Prinz vom Palast fort und kam in das Nachbarland. Zu
seinem Erstaunen sah er vor jeder Küste Inseln und auf diesen Inseln fremde,
beunruhigende Wesen, die er nicht zu benennen wagte. Als er nach einem Schiff
Ausschau hielt, kam ihm am Strand ein Mann in voller Abendgala entgegen.
"Sind das echte Inseln?" fragte der junge Prinz.
"Natürlich sind das echte Inseln", sagte der Herr in Abendgala.
"Und jene fremden und beunruhigenden Wesen?"
"Das sind echte und leibhaftige Prinzessinnen."
"Dann muss es auch Gott geben!", rief der Prinz.
"Ich bin Gott", antwortete der Herr in Abendgala mit einer Verbeugung.
"Sind das echte Inseln?" fragte der junge Prinz.
"Natürlich sind das echte Inseln", sagte der Herr in Abendgala.
"Und jene fremden und beunruhigenden Wesen?"
"Das sind echte und leibhaftige Prinzessinnen."
"Dann muss es auch Gott geben!", rief der Prinz.
"Ich bin Gott", antwortete der Herr in Abendgala mit einer Verbeugung.
Der junge Prinz kehrte, so schnell er konnte, wieder nach
Hause zurück. "Du bist also zurückgekehrt", sagte sein Vater, der
König. "Ich habe Inseln gesehen, ich habe Prinzessinnen gesehen, ich habe
Gott gesehen", sagte der Prinz vorwurfsvoll. Der König war ungerührt.
"Weder gibt es wirkliche Inseln noch wirkliche Prinzessinnen noch einen wirklichen Gott".
"Ich habe sie gesehen!"
"Sag mir wie Gott gekleidet war."
"Gott trug volle Abendgala."
"Waren die Ärmel seines Fracks hochgeschlagen?"
Der Prinz entsann sich, dass sie es gewesen waren. Der König lächelte.
"Das ist die Kleidung eines Magiers. Du bist getäuscht worden."
"Weder gibt es wirkliche Inseln noch wirkliche Prinzessinnen noch einen wirklichen Gott".
"Ich habe sie gesehen!"
"Sag mir wie Gott gekleidet war."
"Gott trug volle Abendgala."
"Waren die Ärmel seines Fracks hochgeschlagen?"
Der Prinz entsann sich, dass sie es gewesen waren. Der König lächelte.
"Das ist die Kleidung eines Magiers. Du bist getäuscht worden."
Darauf kehrte der Prinz ins Nachbarland zurück und ging
an denselben Strand, wo er abermals auf den Herrn in Abendgala traf. "Mein
Vater, der König, hat mir gesagt, wer Sie sind", sagte der Prinz empört.
"Sie haben mich letztes Mal getäuscht, diesmal aber nicht. Jetzt weiß ich,
dass das keine echten Inseln und echten Prinzessinnen sind, denn Sie sind ein
Magier."
Der Herr am Strand lächelte. "Du hast Dich
getäuscht, mein Junge. In deines Vaters Reich gibt es viele Inseln und viele
Prinzessinnen. Du bist aber unter deines Vaters Bann, so dass du sie nicht
sehen kannst."
Nachdenklich kehrte der Prinz heim. Als er seinem Vater
begegnete, sah er seinem Vater ins Gesicht.
"Vater stimmt es, dass du kein echter König bist, sondern nur ein Magier?"
"Vater stimmt es, dass du kein echter König bist, sondern nur ein Magier?"
Der König lächelte und schlug seine Ärmel zurück.
"Ja, mein Sohn, ich bin nur ein Magier."
"Dann war der Herr am anderen Strand Gott."
"Der Herr am anderen Strand war ein anderer Magier."
"Ich muss die Wahrheit wissen, die Wahrheit jenseits der Magie."
"Es gibt keine Wahrheit jenseits der Magie."
"Der Herr am anderen Strand war ein anderer Magier."
"Ich muss die Wahrheit wissen, die Wahrheit jenseits der Magie."
"Es gibt keine Wahrheit jenseits der Magie."
Der Prinz war von Trauer erfüllt. Er sagte: "Ich
werde mich umbringen." Durch einen Zauber ließ der König den Tod
erscheinen. Der Tod stand in der Tür und winkte dem Prinzen. Der Prinz
erschauerte. Er erinnerte sich der schönen aber unwirklichen Inseln und der
unwirklichen aber schönen Prinzessinnen.
"Also gut", sagte er, "ich kann es
ertragen."
"Du siehst mein Sohn", sagte der König,
"auch du beginnst, ein Magier zu sein."
John Fowles, The Magus zitiert nach Bandler in „Die
Struktur der Magie“
Empfohlene Literatur:
Metasprache und Psychotherapie: Die Struktur der Magie I von Richard Bandler und John Grinder, Junfermann
Kommunikation und Veränderung: Die Struktur der Magie II von Richard Bandler und John Grinder, Junfermann
Bitte verändern Sie sich ... jetzt! - Transkripte
meisterhafter NLP-Sitzungen von Richard
Bandler, Junfermann
Therapie in Trance. NLP und die Struktur hypnotischer
Kommunikation von John Grinder, Richard
Bandler, Klett-Cotta
Richard Bandler's Leitfaden zu persönlicher Veränderung:
Get the Life You Want von Richard
Bandler, Bookmark NLP
Veränderung des subjektiven Erlebens: Fortgeschrittene
Methoden des NLP von Richard Bandler,
Junfermann
Unbändige Motivation: Über NLP, schnelle Veränderungen
und vieles mehr von Richard Bandler, Vukadin
Milojevic und Cordula Grehling, Junfermann
Der feine Unterschied: NLP-Übungsbuch zu den
Submodalitäten von Richard Bandler, Will
MacDonald und Isolde Kirchner, Junfermann
Leitfaden zur TRANCE-formation: Make Your Life Great von Richard Bandler und Uwe Böhm, Bookmark NLP
Time for a Change: Lernen, bessere Entscheidungen zu
treffen von Richard Bandler, Junfermann
Kompaktkurs Hypnose: Wie man Phänomene tiefer Trance
hervorruft von Tad James und Lorraine Flores, Junfermann
Time Line: NLP-Konzepte zur Grundstruktur der
Persönlichkeit von Tad James und Wyatt
Woodsmall, Junfermann
Time Coaching - Programmieren Sie Ihre Zukunft... jetzt! von Tad James, Junfermann
Die Magie gekonnter Präsentation: Wie Sie mit Hilfe von
NLP Ihr Auftreten optimieren können von Tad
James und David Shephard, Junfermann
Hypnose hilft: Mit dem Geist Körper und Seele heilen von Rudolf Engemann, Param
Die NLP Enzyklopädie im Internet
[1]
C.G. Jung übertrug den Begriff in die Psychologie und bezeichnete damit
denjenigen Teil des Ich, der für ein normatives, sozialverträgliches Verhalten
des Individuums sorgt.
Quelle-Kaynak: http://www.hypnose.us/blog/176-rudolf-engemann.html